heute in bremen
: „Subkultur innerhalb der Szene“

Das Ensemble Weser-Renaissance beginnt seinen Monteverdi-Konzert-Zyklus

Barocke Kirchenmusik: Ist das nur was für hartgesottene Klassik-Freaks?

Manfred Cordes, Leiter des Ensembles Weser-Renaissance: Im Gegenteil. Das ist wunderbare Musik, die sich auch für ZuhörerInnen ohne ausgewiesene Klassikkenntnisse eignet.

Warum gerade Claudio Monteverdi?

Wir hangeln uns entlang der großen Namen dieser Epoche – Monteverdi war einfach mal dran. Wir veranstalten innerhalb der nächsten fünf Monate gleich vier Konzerte zu seinem variantenreichen Wirken. Das dritte deckt zudem eine Jubiläum ab – wir spielen seine berühmteste Oper L’Orfeo 400 Jahre nach ihrer Erstaufführung.

Ihr Ensemble versucht den Originalklang wiederzubeleben. Wie kann man sich den vorstellen? Schließlich gibt es ja keine barocken Tonträger …

Den Orginalklang erzeugt ein Orchester am besten auf Originalinstrumenten. Wir haben zum Glück einige davon und eine ganze Reihe originalgetreuer Nachbauten.

Was unterscheidet die von modernen Instrumenten?

Bei den Violinen spielen wir auf Darm- statt Stahlsaiten. Der Klang ist deutlich weicher.

Was macht für Sie den besonderen Reiz von Barockmusik aus?

Die Musik dieser Epoche ist eine große technische Herausforderung. Nicht jeder kann sie spielen und das hat durchaus seinen Reiz. Innerhalb der internationalen Szene genießt „Alte Musik“ den Status einer Subkultur.

Fragen: Ralf Götze

Ensemble Weser-Renaissance: Venezianische Festmusik, heute, 20 Uhr, Kirche Unser Lieben Frauen