Röwekamp lässt verlieren

BÜRGERSCHAFTSWAHL 2011 Rita Mohr-Lüllmann soll CDU-Spitzenkandidatin werden – damit der Landesvorsitzende Thomas Röwekamp nicht noch einmal verliert

Die Bremer CDU wird aller Voraussicht nach erstmals in ihrer Geschichte mit einer Frau an der Spitze in den Bürgerschaftswahlkampf ziehen. Platz eins der Landesliste solle an die derzeitige gesundheitspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Rita Mohr-Lüllmann, gehen, hieß es aus Parteikreisen. Partei- und Fraktionschef Thomas Röwekamp will demnach zwar erneut kandidieren, nicht aber an erster Stelle.

Mohr-Lüllmann selbst äußerte sich auf Nachfrage nicht zu einer möglichen Kandidatur. Eine Kampfkandidatur Röwekamps gegen Mohr-Lüllmann gilt parteiintern als ausgeschlossen.

Lob für die sich abzeichnende Entscheidung kam aus Kreisen der CDU-Frauen. Die CDU sei „reif dafür, dass mal eine Frau an die Spitze kommt“, ist dort zu hören. Mit Mohr-Lüllmann habe man die besten Chancen, bei der Wahl zu punkten.

Andere sehen das anders: Röwekamp wolle keine zweite Wahlniederlage riskieren. Daher schicke er Mohr-Lüllmann vor. Röwekamp war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. CDU-Sprecher Gunnar Meister unterstrich: „Die Frage der Spitzenkandidatur ist noch offen.“ Parteiinterne KritikerInnen weisen darauf hin, dass auch Mohr-Lüllmann kaum Erfolge vorweisen kann. So habe sie als Direktkandidatin bei der Bundestagswahl das CDU-Ergebnis nicht verbessert. Und bei der Wahl in den Landesvorstand stimmten gerade einmal rund 60 Prozent für sie.

Alternative SpitzenkandidatInnen würden sich nur bei einer Mitgliederbefragung aus den Löchern trauen, heißt es in Parteikreisen. Eine solche aber ist nicht angedacht. Die Bürgerschaftswahl 2011, murrt manch Parteimitglied, sei für die CDU „sowieso schon verloren“. Der „große Rutsch“ beim Personal aber sei erst danach zu erwarten. SIM