Walshows in USA verlieren Zuschauer

TIERE Reiseveranstalter TUI stoppt Werbung. In Deutschland nimmt Kritik an Delfinarien zu

BERLIN taz | Nach einem kritischen Film über die Haltungsbedingungen für Orca-Wale in drei Vergnügungsparks der US-Kette SeaWorld sind die Besucherzahlen gesunken. Im ersten Quartal gingen sie gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 3,05 Millionen zurück, wie das Unternehmen mitteilte.

Umweltschützer sehen einen Zusammenhang mit der Dokumentation „Blackfish“, die Ende Oktober fast 21 Millionen Menschen im US-Fernsehsender CNN gesehen hatten. Der Film brachte die Tötung einer Waltrainerin durch einen Orca in Verbindung mit dem Stress, dem die sozial hoch entwickelten Tiere in Gefangenschaft ausgesetzt sind.

„Ich denke, dass die Besucherzahlen auch deswegen rückläufig sind, weil wir mit dem größten deutschen Reiseveranstalter, TUI, vereinbart haben, dass Orca-und Delfinshows nicht mehr beworben werden“, sagte Jürgen Ortmüller, der Geschäftsführer des Wal- und Delfinschutzforums (WDSF). Unternehmenssprecher Fred Jacobs dagegen erklärte die niedrigeren Besucherzahlen mit der Tatsache, dass Ostern dieses Jahr erst im zweiten Quartal liegt.

In Deutschland werden keine Orcas in Gefangenschaft gehalten. Sieben Delfinarien haben in den vergangenen Jahren geschlossen. Bald könnte es nur noch ein einziges geben: Am Montag fand im Landtag Düsseldorf eine Anhörung zur Schließung des Delfinariums in Duisburg statt. ANNIKA WAYMANN