Der Regenwald stirbt langsamer

PORTO ALEGRE taz ■ Die Zerstörung des Amazonas-Regenwalds in Brasilien hat sich zum zweiten Mal in Folge verlangsamt. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Entwaldungsrate im Amazonasbecken um etwa 30 Prozent zurückgegangen, sagte Präsident Luiz Inácio Lula da Silva in Brasília. Nach Angaben des Umweltministeriums seien zwischen August 2005 und Juli 2006 rund 13.100 Quadratkilometer Wald vernichtet worden. In den zwölf Monaten zuvor wurden nach Angaben der Regierung 18.800 Quadratkilometer zerstört, 2003/2004 lag dieser Wert noch bei 27.400 Quadratkilometern. Den Rückgang führte Umweltministerin Marina Silva auf häufigere Polizeikontrollen sowie die Ausweisung von Naturschutzparks und Gebiete für indigene Völker sowie das Waldgesetz zurück. Umweltschützer sehen hingegen einen Zusammenhang zum Rückgang des Sojaanbaus seit 2004 wegen sinkender Weltmarktpreise und der überbewerteten Landeswährung Real. Die Datengrundlage für die jetzt bekannt gegebene Schätzung ist mit 34 ausgewerteten Satellitenbildern deutlich schmaler als in den Vorjahren. GD