Spanien trickst bei Eon und Endesa

MADRID/BERLIN dpa ■ Spanien widersetzt sich EU-Forderungen nach Beseitigung aller Hürden gegen eine Übernahme des heimischen Stromversorgers Endesa durch den deutschen Eon-Konzern. Madrid wolle die Wünsche der EU-Kommission nur zu einem Teil erfüllen, kündigte der spanische Wirtschafts- und Finanzminister Pedro Solbes am Donnerstag in Madrid an. „Wir werden einige Auflagen zurückziehen, andere aber nicht“, sagte er. Eon hat 37 Milliarden Euro für den spanischen Energieversorger geboten. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) warf Spanien daraufhin vor, mit „allen Tricks“ verhindern zu wollen, dass ein deutscher Konzern auf dem heimischen Markt Fuß fasse. Bei der Jahrestagung des Verbandes der industriellen Energie- und Kraftwirtschaft sagte Glos in Berlin, mit hohen staatlichen Auflagen werde offensichtlich weiterhin eine Übernahme behindert – ungeachtet der Tatsache, dass die EU eine Fusion genehmigt habe. Dies widerstrebe einem stärkeren Wettbewerb. Die spanische Energiebehörde CNE hatte für eine Übernahme von Endesa durch Eon 19 Auflagen erlassen.