Paris verteidigt Einsatz von französischem Polizisten

ATOM II Auch Beamte aus Kroatien, Polen und den Niederlanden beim Transport nach Gorleben dabei

HANNOVER dpa | Angesichts des handgreiflichen Einsatzes eines französischen Polizisten beim Castortransport sieht die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Aufklärungsbedarf. „Der Kollege war als Beobachter in Deutschland. Wenn er seine Befugnisse überschritten hat, indem er unsere Gesetze nicht einhielt, ist das eine Straftat“, sagte der GdP-Vorsitzende Konrad Freiberg den Stuttgarter Nachrichten.

Aus Pariser Sicht ist der Einsatz von französischen Polizisten im Wendland absolut legal gewesen. Die französische Polizeiführung betonte, es gebe an der Legalität des Einsatzes keine Zweifel. Grundlage sei ein Vertrag zur grenzüberschreitenden Polizeiarbeit. Zudem habe es klare Absprachen zwischen den Behörden gegeben, aufgrund derer Frankreich zwei deutschsprachige Bereitschaftspolizisten entsandt habe. Diese seien deutschen Kollegen zu Hilfe geeilt.

Unterdessen wurde bekannt, dass beim Castortransport auch Beamte aus Kroatien, Polen und den Niederlanden dabei waren. Anders als die französischen Elitepolizisten seien diese aber bei den niedersächsischen Behörden angemeldet gewesen, sagte Innenministeriumssprecher Klaus Engemann. Von der Anwesenheit uniformierter französischer Beamte habe die Einsatzleitung indes erst während des Transports erfahren.