Renault

Napoleon ließ die Quadriga im Jahr 1806 nach Paris transportieren. Wenig später wurde der kleine Korse entmachtet, das Gespann trat wieder den Rückweg nach Deutschland an – als „Retourkutsche“, wie die stets zu einem Scherzchen aufgelegten Berliner lästerten. Die deutsch-französische Kooperation hat sich beim Brandenburger Tor, dem deutschen Nationalsymbol schlechthin, also bewährt. Ein Deal mit dem Autohersteller Renault nimmt die schöne Tradition auf. Die Quadriga wandert als kostenpflichtige Dauerleihgabe in den Louvre, aufs Tor kommt das Renault-Logo oder ein grünlich patinierter Clio. Werbespruch: Créateur d’histoire. Keine Chance hat dagegen der Sportartikelkonzern, der sich den Namen der griechischen Siegesgöttin geklaut hat, die die vier Pferde vor der Kutsche lenkt. Denn mal ehrlich: Wer mag sich schon eine Nike im Polyestertrikot vorstellen?