Vergoldete Schienen

BAHNPROJEKT Laut Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) weist die Anbindung zur Fehmarnbeltquerung den höchsten Nutzen aller Verkehrsprojekte in Deutschland aus

„Jeder von uns investierte Cent wird also Gold wert sein“

HANS-JÖRN ARP, CDU

Die Schienenanbindung an die umstrittene feste Fehmarnbeltquerung von Schleswig-Holstein nach Dänemark ist das wirtschaftlichste Bahnprojekt Deutschlands.

Das geht aus dem Bedarfsplan für Straße und Schiene bis zum Jahr 2025 hervor, den Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Donnerstag dem Verkehrsausschuss des Bundestags vorgestellt hat.

Konkret geht es um den zweigleisigen Ausbau der Strecke Bad Schwartau-Puttgarden (Ausnahme: Fehmarnsundbrücke bleibt eingleisig), die Elektrifizierung zwischen Schwartau / Waldhalle und Puttgarden sowie die Anhebung der Geschwindigkeit auf bis zu 160 Stundenkilometer.

Als wirtschaftlich wird eine Strecke angesehen, wenn sie für jeden investierten Euro auch einen Euro Nutzen bringt.

Die Schienenanbindung an die feste Fehmarnbeltquerung bringt nach Berechnungen des Verkehrsministeriums pro Euro einen Nutzen von 6,7 Euro. Als nicht mehr rentabel gelten hingegen Restmaßnahmen beim Ausbau der Bahnstrecke Lübeck-Stralsund und der Ausbau der Strecke Neumünster-Bad Oldesloe.

Der verkehrspolitische Sprecher der CDU im schleswig-holsteinischen Landtag, Hans-Jörn Arp, sagte, der Bericht bestätige und übertreffe die bisherigen Erwartungen an die feste Fehmarnbeltquerung bei weitem. „Jeder von uns investierte Cent wird also Gold wert sein“, stellte Arp fest.

„Der Nutzen ist nicht real, die volkswirtschaftlichen Schäden für Region und Tourismus sind dagegen sehr real, werden aber ausgeblendet“, hielt der verkehrspolitische Sprecher der Linken im Kieler Landtag, Björn Thoroe, dagegen.

Herbert Behrens von der Linkspartei sagte: „Diese Verkehrsentwicklung läuft völlig an den Bedürfnissen der Menschen vorbei. Die Beltquerung gehört gestrichen.“  (dpa/taz)