Diether Dehm sieht CIA am Werk

UKRAINEKRISE Linken-MdB glaubt an Lenkung deutscher Medien

BERLIN taz | Der Bundestagsabgeordnete Diether Dehm (Linke) hat dementiert, gegenüber dem staatlichen russischen Hörfunksender The Voice of Russia behauptet zu haben, deutsche Medien seien zum Teil direkt in der Hand der amerikanischen Geheimdienste. Das Gespräch mit dem Sender habe er von einem „lauten Zug mit sechsmaligem Abbruch“ geführt, es sei „nicht autorisiert“ worden, sagte Dehm der taz. Mittlerweile hat der Sender das Interview auf seiner Website korrigiert.

Dennoch sieht Dehm einen CIA-Einfluss auf deutsche Medien: „Es gibt Deals: Die Geheimdienste geben Journalisten illegal erworbenes Material und erhalten dafür die Zusicherung, bestimmte Probleme und exponierte Linke abzuarbeiten und zu skandalisieren. Die Berichterstattung über die Ukraine wurde von Geheimdiensten geprägt, etwa vom CIA. Und wo der CIA ist, ist auch der BND nie weit“, so Dehm weiter.

Die Ukraine-Recherchen seien so devot angelegt, dass es Geheimdiensten leichtfalle, Journalisten zu beeinflussen. Bei der Berichterstattung vom Maidan „hieß es 24 Stunden lang, dass die Scharfschützen von Janukowitsch geschickt worden seien“, sagte Dehm, der zum linken Flügel der Linkspartei zählt.

Unterschiedliche Positionen zur Ukraine haben eine Koalition von SPD, Grünen und Linken in weite Ferne rücken lassen. Im Februar hatte etwa Dehms Kollegin Sevim Dagdelen getwittert: „Unerträglich diese verwelkten Grünen, die die Faschisten in der Ukraine verharmlosen.“ Der Grünen-Abgeordnete Omid Nouripour twitterte daraufhin zurück: „Ihr gestörtes Verhältnis zur Freiheit wird durch Ihre infamen Auslassungen nicht überdeckt“.

MARTIN REEH