Wer gewinnt?

ELECTION GUIDE Die interessantesten Einzelentscheidungen

Stand: Zur Wahl stehen alle 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses, 37 der 100 Senatssitze und die Gouverneure in 37 Bundesstaaten und zwei Territorien. Im Repräsentantenhaus halten die Demokraten bislang 257 und die Republikaner 178 Sitze, im Senat stehen derzeit 59 Mitglieder der demokratischen Fraktion 41 Republikanern gegenüber. Da es in den USA keine Zweitstimme gibt, entscheidet die Summe der Direktwahlen über die Sitzverteilung. Dazu kommen diverse Referenden und lokale Abstimmungen, Einige davon verdienen besondere Aufmerksamkeit:

Nevada: Hier kämpft Harry Reid, Mehrheitsführer der Demokraten, um seine Wiederwahl gegen Sharron Angle, eine von der Tea Party unterstützte konservative Republikanerin. Reid ist ein wichtigster Verbündeter Obamas, der durch seine lange Erfahrung im Senat Mehrheiten beschaffen kann. In den Umfragen liegt er mit 4 Prozentpunkten zurück. Die republikanische Parteiführung hat Angles Wahlkampf mit hohen Beträgen unterstützt. Sollte Reid verlieren, müsste sich Präsident Obama einen neuen Mehrheitsführer suchen. Im Gespräch ist der New Yorker Senator Charles Schumer.

Kalifornien: In San Francisco versucht die ehemalige HP-Chefin Carly Fiorina die demokratische Senatorin Barbara Boxer aus dem Amt zu verdrängen. Es wäre das erste Mal, dass in San Francisco eine Abtreibungsgegnerin gewählt würde. Die beiden liegen etwa gleichauf. Um den von Arnold Schwarzenegger freigegebenen Gouverneursposten bewerben sich der Demokrat Jerry Brown und die frühere Ebay-Chefin Meg Whitman. Brown liegt mit 6 Punkten vorne.

Florida: Um den Senatssitz bewerben sich gleich drei Kandidaten: eer von der Tea Party unterstützte Marco Rubio für die Republikaner, der Ex-Gouverneur Charlie Crist als Unabhängiger und Kendrick Meek für die Demokraten. Rubio liegt deutlich in Führung. Ex-Präsident Bill Clinton versuchte vergangene Woche, Meek zum Rückzug zu bewegen und den unabhängigen Crist zu unterstützen. Ohne Erfolg.

Delaware: Tea-Party-Kandidatin Christine O’Donnell ist die vielleicht schillerndste Bewerberin dieses Wahlkampfes um den 2009 von Vizepräsident Joe Biden freigegebenen Senatssitz. O’Donnell hatte bei den republikanischen Primaries den aussichtsreichen Mike Castle verdrängt. Seither macht sie vor allem durch Unkenntnis auf sich aufmerksam, etwa der Verfassung. In Führung liegt der einst schon abgeschriebene Demokrat Chris Coons.

Alaska: Hier hatte Tea-Party-Kandidat Joe Miller mit Hilfe der konservativen Krawallpolitikerin Sarah Palin die republikanische Amtsinhaberin Lisa Murkowski in den Vorwahlen geschlagen. Murkowski entschied sich daraufhin für eine unabhängige Kandidatur. Die Umfragewerte geben abwechselnd ihr oder Miller einen Vorsprung. Der demokratische Kandidat ist abgeschlagen. (pkt)