Schiffe suchen die Blackbox

AUSTRALIEN Zwei Schiffe haben im Indischen Ozean unabhängig voneinander ein mögliches Signal der Blackbox des malaysischen Flugzeugs geortet

AUS CANBERRA URS WÄLTERLIN

Das chinesische Schiff „Haixun 01“ hatte den „Ping“, wie Experten das Signal nennen, bereits am Samstag in einem Gebiet etwa 1.600 Kilometer vor der westaustralischen Stadt Perth empfangen. Die Mannschaft meldete die Entdeckung erst nach Peking. Dort wurde die Nachricht von der chinesischen Presseagentur Xinhua aufgenommen. Laut einer Meldung sollen Techniker das Signal zweimal gehört haben, von Positionen in zwei Kilometer Distanz voneinander. Einmal sei der „Ping“ 90 Sekunden lang zu hören gewesen. Selbst die australische Suchkoordinationsstelle in Perth wusste offenbar stundenlang nicht von der Entwicklung. Wie der Chef der Stelle, Angus Houston, am Sonntagnachmittag meinte, sei das für eine Blackbox typische Signal auf der Frequenz von 37,5 Kiloherz inzwischen auch von einem australischen Schiff empfangen worden. Die „Ocean Shield“, die mit einem besonders empfindlichen Spürgerät ausgerüstet ist, habe es „gehört“. Obwohl noch nicht bestätigt sei, dass das Signal von der vermissten MH370 stammt, könne man von einem „wichtigen und hoffnungsvoll stimmenden Hinweis ausgehen“.

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 8. März auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord spurlos verschwunden. Experten gehen davon aus, dass die Piloten das Flugzeug gewendet und dann versucht hatten, nach Malaysia zurückzukehren. Später flog die Maschine stundenlang weiter, bis sie in den Indischen Ozean stürzte, als ihr der Treibstoff ausging. Am Sonntag suchten in drei Gebieten auf einer Fläche von 216.000 Quadratkilometern bis zu 12 Flugzeuge und 13 Schiffe nach der Unglücksmaschine. Die in der Blackbox gespeicherten Flugdaten könnten Aufschluss über die Ursachen der Katastrophe geben. Außerdem sollte das Gerät die Geräusche im Cockpit in den letzten zwei Stunden vor dem Absturz aufgezeichnet haben.