Kunstwerke zu Geld für eine Ausbildung

Eine Kunstauktion im Internet soll Thanushan Rasakuddys Zukunft in Essen absichern – wenn er denn bleiben darf

Die Entscheidung der Härtefallkommission beim Land NRW steht noch aus, aber die Anstrengungen für ein Bleiberecht für den Essener Jugendlichen Thanushan Rasakuddy gehen auch unabhängig vom möglichen Ergebnis weiter. Wenn der 18-jährige Tamile, der als neunjähriges Kind vor dem Bürgerkrieg in Sri Lanka geflohen ist, seit seiner Volljährigkeit ausreisepflichtig ist und derzeit jeweils eine dreimonatige Duldung erhält, bleiben kann, muss er trotzdem unabhängig von öffentlichen Mitteln leben können. Und das dürfte für Rasakuddy, der im Sommer 2007 in Essen seinen Hauptschulabschluss macht, zumindest für die Zeit einer Berufsausbildung nicht einfach werden. Deshalb haben schon zu Beginn der Aktion „Thanus soll bleiben“ (siehe taz nrw vom 21. 4. 2006) Organisationen wie die evangelische Jugend- und Familienhilfe Essen, in deren Obhut der Jugendliche lebt, Künstler in NRW um Unterstützung gebeten.

Inzwischen haben Künstler wie etwa Otmar Alt und Mattes Nebeling Bilder und Objekte gespendet, die ab heute im Rahmen einer Benefizauktion im Internet versteigert werden sollen. Der Erlös dieser Auktionen, die sich über einen Zeitraum von gut vier Wochen erstrecken werden, kommt Thanushan Rasakuddy zugute. Entweder um abzusichern, dass der junge Mann in Essen eine Berufsausbildung machen kann, oder um ihm – im Falle eines negativen Bescheids der Härtefallkommission – in Sri Lanka einen adäquaten Start ins Berufsleben zu ermöglichen.

Die Bilder werden über die Internetplattform www.azubo.de versteigert. Um mitbieten zu können, muss man sich bei Azubo anmelden. Geboten werden kann jederzeit. Bei der online-Auktion werden ein hoher Startpreis und ein viel geringerer Mindestpreis für die Objekte festgelegt. Der Preis, zu dem ein Kunstwerk ersteigert werden kann, fällt vom Startpreis im Laufe der Auktion auf den Mindestpreis. „Die Startpreise sind im Sinne eines möglichen karitativen Engagements hoch angesetzt“, erklärt Gregor Bodden, Geschäftsführer der Jugend- und Familienhilfe Essen. Aber aus Respekt vor dem Schaffen der Künstler stelle der Mindestpreis eben auch einen fairen Preis für die Bilder dar. HENK RAIJER

Info: www.thanus-soll-bleiben.de