Ausschreitungen in Indonesien

Schwere Krawalle auf Sulawesi und West-Timor nach Hinrichtung dreier Christen

JAKARTA dpa ■ Nach der Hinrichtung dreier Christen in der indonesischen Provinz Sulawesi ist es in verschiedenen Städten des Landes zu teilweise schweren Unruhen gekommen. Die drei Christen waren schuldig gesprochen worden, vor sechs Jahren Übergriffe gegen Muslime auf Sulawesi organisiert zu haben. Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen waren zwischen 1998 und 2001 mehr als 1.000 Menschen ums Leben gekommen. Die jetzt Hingerichteten hatten stets ihre Unschuld beteuert. Sie wurden nach Angaben der staatlichen indonesischen Nachrichtenagentur Antara am Freitag kurz nach Mitternacht an einem geheim gehaltenen Ort auf Sulawesi von einem Erschießungskommando exekutiert.

Vertreter der Religionsgemeinschaften auf Sulawesi sind besorgt, die Exekutionen könnten eine neue Welle blutiger Gewalt auslösen. In West-Timor beteiligten sich über 1.000 Menschen an schweren Krawallen, auf Sulawesi setzten hunderte Christen Autos in Brand.