Jeder 8. stirbt an dreckiger Luft

GESUNDHEIT Vor allem in den aufstrebenden Nationen Asiens verursacht Smog Millionen Todesfälle, warnt die WHO. Krebs und Herzleiden nehmen zu

GENF dpa/taz | Die Zahl der Menschen, die infolge der weltweiten Luftverschmutzung sterben, ist etwa doppelt so hoch wie bisher angenommen. Das ist das Ergebnis einer neuen Berechnung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die am Dienstag in Genf vorgestellt wurde. Demnach starben im Jahr 2012 etwa sieben Millionen Menschen an den Folgen von Luftschadstoffen. Das ist jeder achte Todesfall.

Grund für die höheren Werte sind verbesserte Messmethoden und neue Erkenntnisse dazu, wie stark Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen auf verschmutzte Luft zurückzuführen sind, teilte die Organisation mit. „Die häufigsten durch Luftverschmutzung bedingten Todesursachen sind Schlaganfälle und Erkrankungen der Herzkranzgefäße, gefolgt von chronischen Lungenerkrankungen“, sagte WHO-Direktorin Maria Neira.

Am schlimmsten von Luftverschmutzung betroffen sind nach WHO-Angaben die Entwicklungs- und Schwellenländer Südostasiens und der Westpazifik-Region. In China und Indien wurden etwa drei Viertel aller Smog-Todesfälle registriert. Wichtige Quellen für die Verschmutzung seien offene Feuer zum Kochen und Heizen in Gebäuden sowie Abgase aus Verkehr und Industrie. Als Konsequenz fordert die WHO auch für Schwellen- und Entwicklungsländer schärfere Schutzmaßnahmen.