Chilenen wollen fusionieren

HAPAG-LLOYD Chilenische Reederei votiert für Zusammenschluss. Stimmt die Hauptversammlung zu, entsteht in Hamburg die viertgrößte Frachtreederei

Die Fusion der Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd mit der chilenischen Reederei Compañía Sud Americana de Vapores (CSAV) wird immer wahrscheinlicher. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung der CSAV in der chilenischen Hafenstadt Valparaíso stimmte eine große Mehrheit von 86 Prozent der Aktionäre für den Zusammenschluss. Sollten bis zum 20. April die Gegner der Fusion mehr als fünf Prozent des Aktienkapitals verkaufen, würde der Zusammenschluss aber scheitern. CSAV-Chef Oscar Hasbun ist indes optimistisch, „dass die Verhandlungen mit Hapag-Lloyd ihren Lauf nehmen können“.

Bei einer Fusion würden die Chilenen mit rund 34 Prozent der Aktien der größte Einzelaktionär von Hapag-Lloyd. Die anderen beiden großen Anteilseigner sind die Stadt Hamburg und der Transportunternehmer Klaus-Michael Kühne. Der Reisekonzern Tui möchte sich gern von seinen Anteilen trennen. Nach einer Fusion, die auch noch von der Hauptversammlung von Hapag-Lloyd gebilligt werden muss, ist ein Börsengang geplant. Konzernzentrale der vereinigten Reederei soll der jetzige Hauptsitz am Ballindamm werden.

Grund für den Fusionsversuch ist der harte globale Preiskampf. Die Chilenen haben in den ersten neun Monaten 2013 Verluste von mehr als 80 Millionen Euro gemacht, die Hamburger etwa 56 Millionen Euro. Um gegen die großen Drei auf dem globalen Markt der Warenströme bestehen zu können – Maersk (Dänemark), MSC (Schweiz) und CMA CGM (Frankreich) – müsse auch Hapag-Lloyd wachsen, hatte Aufsichtsratschef Jürgen Weber Ende vorigen Jahres erklärt.

Durch die Fusion mit CSAV würde Hapag-Lloyd zur viertgrößten Containerreederei der Welt mit mehr als 200 Schiffen und einem Umsatz von rund zwölf Milliarden Dollar.  SMV