Der Wassermann

Benny Adrion, 25, sorgt für Trinkwasser. Mit seinem Verein „Viva con Agua“ sammelt der frühere St.-Pauli-Spieler Geld

Sportlich gesehen lief es in diesem Jahr nicht gut für Benny Adrion. Sein Arbeitgeber, der FC St. Pauli, hat den Vertrag des 25-jährigen Mittelfeldspielers nicht verlängert. Zu lange, fast zweieinhalb Jahre, war Adrion verletzt gewesen. „Ich habe meine Karriere beendet“, sagt er. Das klingt traurig. Trotzdem, über den taz-Panter 2006 freut er sich riesig. „Jippieh“, ruft er in den Telefonhörer, „5.000 Euro sind eine Menge für uns.“

Das Preisgeld wird quasi verflüssigt. Benny Adrion und der von ihm gegründete Verein „Viva con Agua de St. Pauli“ nämlich sorgen für sauberes Trinkwasser in Ländern wie Kuba und Äthiopien. Erst im Juni wurden 120 Kindergärten in Kuba mit Wasserspendern ausgerüstet. Im Oktober nun fliegt Adrion nach Äthiopien, um dort das nächste Projekt anzustoßen: Tiefbohrbrunnen, die keimfreies Trinkwasser befördern. „Dafür können wir das Preisgeld sehr gut gebrauchen, auch um Flyer für das neue Projekt zu drucken, die Internetseite zu aktualisieren, vielleicht ein neues Logo zu entwerfen“, erklärt er.

Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig für den Verein, schließlich wollen Benny Adrion und seine ehrenamtlichen Mitstreiter möglichst viele Spenden akquirieren. Seit dem 1. Mai 2005, dem offiziellen Gründungsdatum von „Viva con Agua“, organisiert Adrion Wohltätigkeitsveranstaltungen: Konzerte, Lesungen, Feste. Die Einnahmen fließen komplett auf das Spendenkonto.

Benny Adrion will sich künftig ausschließlich für seinen wohltätigen Verein einsetzen. Groll gegenüber seinem Ex-Arbeitgeber hegt er nicht. Im Gegenteil, „Viva con Agua“ soll das offizielle Charity-Projekt des FC St. Pauli werden. Auch abseits des Spielfeldes können Fußballer also Freude bereiten. Soll nochmal einer sagen: „Wichtig is aufm Platz.. JUTTA HEESSwww.agua-sanktpauli.org