„Immer in der Schwebe“

Ausstellung Der Künstler Ralf Tekaat zeigt ab heute Zeichnungen und Installationen als „Kulisse“

■ 43, studierte Kunst in Bremen, wo er seit 2012 an der Uni lehrt. Nach Aufenthalten in Brooklyn lebt er heute in Berlin.

taz: Herr Tekaat, dienen Ihre Arbeiten als Kulisse für die Realität?

Ralf Tekaat: Kunst ist immer auch Kulisse. Das ist aber nur eine mögliche Lesart des Titels. Viele Zeichnungen der Ausstellung sind mit Bleistift auf Papier angefertigt. Teils auf sehr großem Format von zwei auf drei Metern.

Welche Lesarten gibt es noch?

Eine weitere Lesart, die ich anbiete, sind Filmentwürfe, die man in den Zeichnungen von Felsmassiven und in den Objekten sehen kann. Die architektonischen Objekte sind allerdings nicht klar zu greifen und werfen mit Sicherheit mehr Fragen auf, als sie beantworten.

Wollen Sie den Film zu diesen Entwürfen realisieren?

Nein. Aber einen Teil meiner Anregungen finde ich tatsächlich in Science-Fiction-Filmen. Ken Adams Entwürfe für James Bond-Filme oder Stanley Kubricks „war room“ aus „Dr. Seltsam“ sind solche Dinge, die indirekt in meine Arbeit einfließen.

Nutzen Sie auch reale Vorbilder?

Ich arbeite nicht nach Fotos. Teile der „Kulisse“ wirken dennoch sehr real. Gleichzeitig haben sie Momente, die die Realität brechen. Die objekthaften Zeichnungen changieren hingegen zwischen verschiedenen Assoziationsfeldern. In der Gesamtheit bleiben die Werke immer in der Schwebe. Mir geht es auch um Künstlichkeit.

Werden Sie zur Vernissage kommen?

Selbstverständlich. Es ist immer schön, mit den Leuten zu reden und zu merken, wie die BesucherInnen auf die Arbeiten reagieren und was sie im Speziellen anspricht.  INterview: KORNELIUS FRIZ

galerie mitte im KUBO,

Vernissage: 20 Uhr