Undynamischer Standort

Im Bundesländer-Ranking der Initiative neue Soziale Marktwirtschaft belegt Bremen den letzten Platz

Bremen ist das Schlusslicht, das Saarland auf Platz eins. Das ist die Botschaft vom Bundesländer-Ranking der arbeitgebernahen „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) und der Zeitschrift „Wirtschaftswoche“. Das „Dynamik-Ranking“ bewertet die Veränderungen zwischen 2003 und 2005. Die Studie vergleicht die deutschen Flächenländer und die Stadtstaaten an Hand von 33 ökonomischen und standortrelevanten Angaben vom Bruttoinlandsprodukt bis zur Investitionsquote(www.insm.de). Das Ranking wurde zum vierten Mal erstellt.

Den Spitzenplatz errang das Saarland vor allem durch den massiven Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts, das zwischen 2003 und 2005 um 6,1 Prozent zunahm und damit weit vor dem durchschnittlichen Anstieg von 2,3 Prozent liegt. Rang zwei im Dynamikranking 2006 belegt Bayern. Der wirtschaftlich dynamische Süden hängte den Norden weiter ab.

Positiv für Bremen wurde insbesondere die hohe staatliche Investitionsquote des Landes gewertet sowie die Drittmittelquote der Universitätsprofessoren, mit der Bremen an der Spitze im Länder-Vergleich liegt. Negativ-Punkte für Bremen: die Lehrer-Schüler-Relation ist mit 17,1:1 die Schlechteste aller drei Stadtstaaten, und nirgends ist der Schuldenstand zwischen 2003 und 2005 so stark – genau um 2.552 Euro pro Kopf – gestiegen wie in Bremen. In Niedersachsen etwa stiegen die Staatsschulden „nur“ um 503 Euro pro Kopf.

Negativ wird auch für Bremen bewertet, dass die Ausgaben für Wissenschaft gesunken sind. Der Unterschied in der Wirtschaftskraft zwischen den Stadtstaaten wird deutlich in den Kennziffern des Bruttoinlands-Produktes (BIP): Hamburg liegt weit vorn mit 56.000 Euro pro Kopf, Bremen kommt auf 37.000, Berlin nur auf 23.000 Euro. In Stadtstaatenvergleich liegt Hamburg sowohl bei den Arbeitsmarkt-Kennziffern weit vorn wie bei der Arbeitsproduktivität. Während es im Mittelwert in den Stadtstaaten zehn ALG-II-Empfänger auf 100 Einwohner gibt, sind es in Hamburg nur acht.

Positiv für den Spitzenplatz des Saarlandes beim Vergleich der „Dynamik“ bewertet die Studie nicht nur das hohe Wirtschaftswachstum, sondern auch das Wachstum der Arbeitsproduktivität um 5,3 Prozent. Den Anstieg der Lohnkosten um 1,2 Prozent bewertet die Studie negativ. kawe