Integrationskurse: ausgebucht und schlecht bezahlt

BERLIN taz | Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) rügt unsichere Arbeitsbedingungen und schlechte Bezahlung auf dem Weiterbildungssektor. In einem „Schwarzbuch Weiterbildung“ werden unter anderem die Bedingungen für Lehrende kritisiert, die Integrationskurse für Migranten geben. Für die etwa 18.000 Dozenten gilt ein Mindestlohn von 15 Euro pro Stunde. Davon blieben allerdings nur zirka 3,50 Euro netto übrig.

Viele Beschäftigte hätten auch nach Jahrzehnten der Mitarbeit keinen Anstellungsvertrag. Stattdessen löste ein Werkvertrag den anderen ab. So gäbe es für die DozentInnen in Integrationskursen für Zuwanderer nicht selten Verträge über jeweils einhundert Unterrichtseinheiten, obwohl die Kursteilnehmer 600, 900 oder 1.200 Unterrichtseinheiten erhalten. Die GEW fordert einen Mindestlohn von 30 Euro.

Die Kurse werden von freien Trägern angeboten und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) koodiniert. Der Volkshochschulverband registriert eine hohe Nachfrage. Er kritisiert, dass 20.000 Zuwanderer, die bereits länger in Deutschland lebten und aus eigener Motivation einen Kurs absolvieren wollten, mindestens drei Monate warten müssten. Das BAMF bestätigte das. „Wir versuchen aber, alle Interessierten unterzubringen.“ ALE