Diesmal mit den Dänen

EXPANSION Nach Israel ist nun Dänemark Partnerland der „Jazzahead“. Die Musikmesse ist weiterhin auf Wachstumskurs, nun hat sie sogar noch ein Kulturfestival mit Aarhus-Ausstellung integriert

Bremen gibt zum Festival rund 30.000 Euro, der Staat Dänemark ist mit 45.000 Euro dabei

Es ist eigentlich fast alles wie immer: Wie jedes Jahr verkündet die Jazzahead, nach wie vor die einzige europäische Fachmesse und größter Branchentreff zum Thema Jazz, Zuwächse bei den Ausstellerzahlen, mehr Konzerte, mehr Renommee. Sibylle Kornitschky, seit Anbeginn Projektleiterin der Jazzahead, rechnet auch für dieses Jahr wieder mit Zuwachs.

Die Anmeldefrist ist noch nicht verstrichen, aber es werden wohl über 650 Aussteller dabei sein, rund 2.500 Fachbesucher aus mehr als 50 Ländern, schätzt Kornitschky. Und die Jazz-Messe wächst auch räumlich. Nachdem zunächst mit dem Kulturzentrum Schlachthof die erste Außenspielstätte erschlossen wurde, folgten weitere, eine Club-Night verteilt seit ein paar Jahren den Jazz über die ganze Stadt und darüber hinaus.

In diesem Jahr wird der Expansionskurs fortgesetzt – und diesmal auf eine neue Art: Zur neunten Jazzahead gibt es um das lange Messe-Wochenende vom 24. bis 27. April herum zum ersten Mal ein Kulturfestival.

Am kommenden Dienstag eröffnet im Wilhelm Wagenfeld Haus die Schau „Create with Aarhus“, die zeigt, wie die dänische Hafenstadt auf den Strukturwandel reagiert, der mit der Verlagerung des Schiffsverkehrs in die großen Containerhäfen und der Abwanderung der Industrie einhergeht. Die offizielle Eröffnung des Kulturfestivals findet am Donnerstag in der Kulturkirche St. Stephani mit dem Danish String Quartet statt, das sich mit skandinavischer Folklore beschäftigt.

Der Zuwachs ist beträchtlich: Insgesamt mehr als 100 Konzerte, darunter allerdings auch die Showcases auf der Messe selbst und die Konzerte der Clubnight, finden bis Ende Mai unter dem Jazzahead-Logo statt, dazu kommen 25 Veranstaltungen aus den Bereichen Kunst, Literatur, Film, Tanz und Theater.

Gestemmt wird das Programm schwerpunktmäßig durch die sogenannten Kulturpartner: Darunter Institutionen wie das Theater Bremen, die Schwankhalle, das Kino City 46, die Bremer Shakespeare Company, die ein „Hamlet“-Gastspiel des Londoner Globe-Theaters präsentiert, und viele andere. Bremen gibt zum Festival rund 30.000 Euro, der Staat Dänemark ist mit 45.000 Euro dabei. Die eigentliche Messe, sagt Kornitschky, trage sich inzwischen selbst.

Und der Jazz? Steht natürlich nach wie vor im Zentrum des Geschehens. Die dänische Jazz-Szene hat schließlich einiges zu bieten. Das jährliche Gala-Konzert bestreitet wie schon in den letzten Jahren ein prominenter Gast aus dem Partnerland: Gitte Haenning mag hierzulande eher als Schlagersängerin („Ich will nen Cowboy als Mann“) bekannt sein, widmet sich aber schon lange immer wieder dem Jazz.

ANDREAS SCHNELL

■ Das Jazzahead Kulturfestival findet vom Donnerstag, den 13. März bis zum 24. Mai in Bremen statt. Das Programm steht im Internet unter www.jazzahead.de