„Ohne jegliches Vorwissen“
KURZFILM Arbeitssuchende Frauen zwischen 18 und 60 Jahren zeigen ihre Animations- und Imagefilme
taz: Frau Weber, Sie leiten die Beschäftigungsmaßnahme „Mediengestaltung Bild und Ton“ an. Weshalb sollten Arbeitssuchende Filme produzieren?
Heike Weber: Wir bieten ein niedrigschwelliges Angebot, das die Teilnehmerinnen stabilisieren soll. Manche leiden unter ihrer Langzeitarbeitslosigkeit, andere hatten ein Burn-out. Unser Ziel ist es, die Frauen in kleinen Schritten mit sozialen und technischen Kompetenzen auszustatten: Pünktlich kommen, einzelne Aufgaben erledigen und letztendlich einen eigenen Kurzfilm produzieren.
An welche Personen richtet sich dieses kostenlose Angebot?
Die Beschäftigungsmaßnahme ist für arbeitssuchende Frauen, die in Bremen leben und sich für Mediengestaltung interessieren. Sie sind zwischen 18 und 60 Jahren alt. Die Jungen sind technisch fit, die Älteren arbeiten strukturierter. So profitieren beide Generationen.
Welche Herausforderungen gibt es bei der Produktion der Filme?
Manche Teilnehmerinnen kommen ohne jegliches Vorwissen. Teilweise fangen wir mit Word-Grundlagen an. Man muss die Teilnehmerinnen langsam an die Software heranführen, damit sie ihre Angst vor der Technik verlieren.
Wie kommt es, dass Sie Imagefilme für Stadtteile machen?
Das hat mit unserem Kattenturm-Clip angefangen, der im Rahmen des Frauenprojekts „Tessa“ entstanden ist. Zudem bieten wir gemeinnützigen Organisationen die Produktion von Imagefilmen an.
Weshalb können nur Frauen teilnehmen?
Die Teilnehmerinnen können auf diese Art freier an die Aufgaben herangehen. Sie sollen sich nicht gehemmt fühlen, wenn sie technische Fragen haben.
Was erwartet die Gäste der Film-Präsentation?
Wir zeigen acht unserer besten Kurz- und Animationsfilme. Zudem werden die Teilnehmerinnen ganz praktisch die einzelnen Schritte der Produktion erklären: Kamera, Maske, Storyboard.
Interview: KORNELIUS FRIZ
bras e.V., Beginenhof 9, 15 bis 17 Uhr
