Stadtteile in Sorge

STÄDTEBAU Bund streicht Fördergelder ab 2011

Besorgt über die Pläne der schwarz-gelben Bundesregierung zur Kürzung der Mittel für die Städtebauförderung ist Joachim Barloschky, Quartiermanager in Osterholz-Tenever. „Vor Ort weiß man, was es anrichten würde“, sagte er gestern bei einem Besuchstermin mit den Bremer Grünen. Statt drei Millionen Euro sollen ab 2011 jährlich nur noch 1,5 Millionen nach Bremen fließen. Die Kürzungen treffen laut Barloschky vor allem benachteiligte Gebiete wie Osterholz-Tenever.

Projekte wie die Interkulturellen Gärten und die Halle für Bewegung habe die Städtebauförderung erst ermöglicht. „Tenever ist nicht wiederzuerkennen“, sagte Barloschky. „Hier geht es nicht um Ästhetik, sondern um das alltägliche Leben.“ Fallen die Zuwendungen weg, gefährde dies etwa den Umbau der Neuwieder Straße und die Sanierung des Café Abseits, einer Einrichtung für Drogenabhängige. Aber auch Arbeitsplätze im lokalen Handwerk seien durch die Kürzungen bedroht, wenn Bauaufträge ausblieben. Andere Stadtteile wie Huchting oder Gröpelingen rechnen mit ähnlichen Problemen, sagte die Grünen-Baupolitikerin Karin Krusche.

Wenn es zu den geplanten Kürzungen komme, werde den Stadtteilen aber nicht nur das Geld aus dem Bund fehlen, erklärte Barloschky. Die Förderung des Bundes gebe oft entscheidende Impulse und locke private Investoren und Sponsoren an. Mit jedem Euro vom Bund seien etwa acht Euro Privatinvestitionen verbunden. HEH