Rapsöl soll genormt werden

Seit dem 1. Juli ist eine Vornorm für Rapsöl verfügbar. Sie trägt die Bezeichnung DIN V 51605 „Kraftstoffe für pflanzenöltaugliche Motoren – Rapsölkraftstoff – Anforderungen und Prüfverfahren“ und ersetzt den bislang verwendeten „Weihenstephaner Standard“.

Künftig muss Rapsöl beim Einsatz als Kraftstoff über eine definierte Dichte von 900 bis 930 Gramm je Liter verfügen, sowie einen Flammpunkt von mindestens 220 Grad Celsius und einen Heizwert von mindestens 36.000 Kilojoule pro Kilogramm aufweisen. Der Gehalt an Schwefel darf zehn Milligramm je Kilogramm nicht überschreiten, Phosphor ist auf zwölf Milligramm limitiert, und der Anteil an Magnesium und Kalzium darf in der Summe höchstens 20 Milligramm je Kilogramm erreichen. Der Aschegehalt muss unter 0,01 Prozent liegen, während Wasser bis maximal 0,075 Prozent enthalten sein darf.

Hersteller und Umrüster von Motoren können künftig unter Bezug auf diese Qualität Garantien oder Gewährleistungen abgeben. Die DIN schlägt außerdem vor, dass an Produktabgabestellen künftig eine „einheitliche, deutlich erkennbare und unverwechselbare Kennzeichnung“ erfolgen sollte. Rapsölkraftstoff nach den Anforderungen dieser Vornorm muss zudem ein Frischerzeugnis sein. Das Öl darf also nicht bereits anderweitig genutzt worden sein, wie etwa als Frittieröl, Schmierstoff oder Hydrauliköl. Und der Treibstoff muss explizit aus Raps gewonnen werden, was im Zweifel getestet wird. B. JANZING