Börse zu, Bitcoins weg, Kurs verliert

KAPITAL Eine der größten Bitcoin-Börsen meldet Insolvenz an

TOKIO/BERLIN afp/dpa/taz | Die Bitcoin-Börse MtGox hat in Japan Insolvenz angemeldet. MtGox habe Schulden von rund 6,5 Milliarden Yen (46,6 Millionen Euro), hieß es am Freitag auf einer Pressekonferenz in Tokio, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. MtGox ist eine der ältesten Börsen für die 2009 entwickelte digitale Währung.

MtGox-Chef Michael Karpeles räumte ein, dass es Anfang Februar einen Onlineangriff von Unbekannten gegeben habe, bei dem möglicherweise auch Bitcoins verschwunden seien. Er entschuldigte sich bei den Nutzern. Laut einem im Internet veröffentlichten Papier könnten mehr als 740.000 Bitcoins im aktuellen Wert von mehreren hundert Millionen Dollar fehlen.

Das Aus der Plattform erschwert Bitcoin-Nutzern den Handel: Nicht nur weil MtGox einer der größten Anbieter war, über den Nutzer ihre Transaktionen abwickeln konnten – auch wenn er zuletzt immer weiter an Marktanteilen verloren hatte und von der chinesischen Börse Huobi überholt wurde. Schwerer dürfte wiegen, dass Kunden, die ihr Bitcoin-Vermögen bei MtGox gelagert haben, nicht mehr darauf zugreifen können. Inzwischen haben japanische und US-Behörden Ermittlungen aufgenommen.

Die Währung hatte in den vergangenen Monaten vor allem mit starken Kursschwankungen für Schlagzeilen gesorgt. Nachdem der Wechselkurs für eine Bitcoin noch vor einem Jahr bei gut 30 US-Dollar lag, waren es im Dezember über 1.200. Aktuell liegt der Preis wieder bei gut 500 US-Dollar. Allein im Februar fiel der Kurs der Währung um rund 400 US-Dollar.