Neuer Nutzerrekord beim Carsharing in Deutschland

VERKEHR Kundenzahl steigt um 67 Prozent auf eine Dreiviertelmillion. Einheitliche Regeln gefordert

BERLIN taz | Immer mehr Menschen in Deutschland sind bereit, sich die Nutzung eines Autos mit anderen zu teilen. Zu Beginn dieses Jahres hatten Carsharing-Anbieter in Deutschland 757.000 registrierte Kunden, wie der Branchenverband am Donnerstag bei der Vorstellung seiner Jahresbilanz in Berlin bekannt gab. Das entspricht einem Zuwachs von rund 67 Prozent.

Erstmals hat damit die Quote der Carsharing-Nutzer – bezogen auf die fahrerlaubsnisfähige Bevölkerung ab 17 Jahren – mit 1,13 Prozent die Einprozenthürde übersprungen. Nicht berücksichtigt ist dabei allerdings die Zahl möglicher Mehrfachnutzer von Carsharing-Angeboten. Da Kundendaten verschiedener Anbieter nach Angaben des Branchenverbandes nicht abgeglichen werden, ließen sich Doppelzählungen nicht vermeiden.

Der Deutsche Städtetag begrüßt die Entwicklung. „Entscheidend für die Städte ist, dass durch Carsharing private Kraftfahrzeuge ersetzt, Fahrten gebündelt und der Parkdruck reduziert werden können“, so Hilmar von Lojewski, Verkehrsexperte des Städtetages. Nötig seien bundesweit einheitliche Regelungen, um öffentliche Stellplätze für Carsharing-Anbieter reservieren zu können. Immerhin könne ein stationsgebundenes Carsharing-Fahrzeug bis zu elf Pkws ersetzen. ROT