UN-Kongohilfe unterfinanziert

BERLIN taz ■ Der humanitäre Koordinator der UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo, Ross Mountain, hat die unzureichende Finanzierung humanitärer Hilfe in dem Land beklagt. Vom Kongo-Hilfsplan für 2006 im Umfang von 688 Millionen Dollar, den die Gebergemeinschaft im Februar beschlossen hatte, seien erst knapp 236 Millionen Dollar finanziert, erklärte Mountain in der Hauptstadt Kinshasa. Projekte im Gesundheitswesen seien nur zu 19 Prozent finanziert, im Bereich Lebensmittelversorgung sogar nur zu fünf Prozent. Wegen anhaltender Unsicherheit in den östlichen Landesteilen sterben laut UNO im Kongo noch immer täglich vier von 10.000 Kindern. 385.000 der 1,66 Millionen Kriegsvertriebenen seien wegen mangelnder Versorgung akut von Hunger bedroht. Im Monat Juli, so die humanitäre UN-Abteilung in ihrer gestern vorgestellten Monatsbilanz, „nahm die Zahl der Kriegsvertriebenen zu, eine Choleraepidemie wütete überall“ und „Unterernährung wurde ein Phänomen, das das gesamte Staatsgebiet betraf“. D.J.