wettsucht
: Verbote schaffen Grauzonen

Normalerweise sind Fußball-Trikots uninteressant. Seit Eintracht Braunschweig weiland die Trikot-Werbung in der Bundesliga eingeführt hat ist jedenfalls nicht mehr so ausführlich über einen Rerklameaufdruck auf einem Sportler-T-Shirt berichtet worden, wie über den des Wettenanbieters bwin auf den Leibchen von Werder Bremen.

Kommentar vonBenno Schirrmeister

Das liegt daran, dass die Innenminister der Länder sich in den Kopf gesetzt haben, das Wettmonopol wieder herzustellen – angeblich, um der Wettsucht Einhalt zu gebieten. Nun wäre das löblich, weil ja das Sucht-Potenzial bei Sportwetten besonders hoch ist.

Allerdings: Es ist weder geklärt, warum man bislang das bestehende Monopol zu diesem Zweck nicht genutzt hat. Noch, woraus sich die Hoffnung speist, dass es den Konsum künftig gut regulieren könnte.

Das macht den aktuellen Repressionskurs bedenklich: Denn er verschafft dem Phänomen Sportwetten eine breitere Öffentlichkeit verschafft, als es sie über die bloßeTrikotwerbung erhalten hätte. Und weil er andererseits die ohnehin existierende Grauzone dieses extrem kontrollbedürftigen Marktes vergrößern wird: Ein öffentlich für sich werbender Groß-Anbieter lässt sich jedenfalls deutlich besser überwachen und in erwünschte Präventions-Programme einbinden, als eine Vielzahl kleiner, illegaler Zockerschuppen.