THILO SARRAZIN
: Rufe nach Abberufung und SPD-Rauswurf

BERLIN | Die Forderungen nach rascher Abberufung von Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin sowie seinem SPD-Ausschluss reißen nicht ab. „Bei Thilo Sarrazin handelt es sich um eine Art Dauerdelikt“, sagte Grünen-Fraktionschefin Renate Künast gestern zu dessen Äußerungen über angeblich fehlende Integrationsbereitschaft von Zuwanderern.

Im Bundestag wollen die Grünen ein Verfahren vorschlagen, bei dem die Bundesbank und die Bundesregierung eine Abberufung vorschlagen und der Bundespräsident sie dann vornimmt. Die Linke forderte die Bundesbank-Spitze auf, Sarrazin unverzüglich zu entfernen. Ein Spitzenbeamter, der Menschen aufhetzt, sei nicht akzeptabel, so Parteichefin Gesine Lötzsch.

Berlins SPD-Landeschef Michael Müller schließt ein neues Parteiausschlussverfahren nicht aus. Er verwies auf das Urteil der SPD-Schiedskommission, wonach weiter geprüft werden müsse, wie sich der 65-Jährige verhalte. Im März hatte Sarrazin einen drohenden Rauswurf überstanden. Nach Ansicht von SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles missbraucht Sarrazin „den Namen der SPD“. (dpa)