Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg

Tempelhof-Schöneberg gehört zu den Stadtbezirken Berlins, die nach der Fusion topografisch noch immer – ähnlich wie Friedrichshain-Kreuzberg durch die Spree – getrennt erscheinen. Denn der Eisenbahn-Graben teilt die beiden Stadtteile voneinander. Schöneberger und Tempelhofer bleiben weiterhin lieber in ihren eigenen Kiezen. Die Schöneberger halten sich sozial für etwas Besseres als die angeblichen Tempelhofer Kleinbürger. Dabei liegt der neue Großbezirk in der südlichen Mitte der Stadt mit 5.309 Hektar zumindest flächenmäßig im Durchschnitt der Berliner Bezirke. Auch die Arbeitslosigkeit ist mit 17 Prozent fast mit dem Landesdurchschnitt identisch. Und ohne Tempelhof hätte der Bezirk nicht die Ufa-Fabrik und bald keinen neuen Flugfeld-Park. Seit 2001 regiert eine schwarz-rot-grüne Stadtrat-Koalition den Bezirk. Obwohl die CDU mit 20 Sitzen die meisten der 55 Bezirksabgeordneten stellt (SPD 19, Grüne 10, FDP 5 und 1 PDS-Abgeordneter), hat Ekkehard Band von der SPD den Bürgermeistersessel inne. Der von vielen grün-konservativen Wählern bewohnte Bezirk steht dennoch vor politischen Veränderungen nach der Wahl 2006. Elisabeth Ziemer (Grüne) tritt nicht mehr an, Gerhard Lawrentz, langjähriger CDU-Baustadtrat, geht in Rente, und wie die Grünen mit 4 und der neuen Spitzenkandidatin Martina Rade bringt auch die CDU mit 5 Neulingen einen Generationswechsel auf den Weg. ROLA