Stolpern am ersten Spieltag

2. LIGA Gegen den MSV Duisburg verliert der VfL Osnabrück 3:1 und wird dem Aufstieg nicht gerecht

„Hinten standen wir anscheinend nicht so gut“

ANGELO BARLETTA, VFL

Die Hoffnung ist in Osnabrück allgegenwärtig. Die Nordtribüne ist zum Auftaktspiel des VfL am Sonntag in den Vereinsfarben Lila-Weiß getaucht und Banner an den Zäunen verkünden: „Das Einzige was zählt“. Dieser enormen Erwartungshaltung wird der Fußballzweitligist nach seinem Aufstieg nicht gerecht und lässt bei der 3:1 (1:1)-Niederlage gegen den MSV Duisburg eine Menge Fragen offen. Wie wollen die Niedersachsen den dauerhaften Verbleib in Liga zwei schaffen? Warum greifen weder bei der Pokalniederlage gegen Kaiserslautern noch an diesem Tag die Neuverpflichtungen?

Zumindest können die Osnabrücker anfangs mithalten. „Konkurrenzfähig“ nennt das Trainer Karsten Baumann. Schon in der vierten Minute könnte die Führung für die Gastgeber an der Bremer Brücke fallen. Doch den Abpraller nach dem Schuss von Aleksandar Kotuljac kann Michael Lejan nicht rechtzeitig erwischen. In solchen Situationen macht sich die Abwesenheit eines Knipsers wie der aus Altersgründen in der zweiten Mannschaft spielende Thomas Reichenberger bemerkbar.

Der junge Dennis Schmidt könnte ein solcher Stürmer sein. Doch fristet der sein Dasein auf der Bank. Als Baumann sein System zur Halbzeit auf zwei Stürmer umstellt, bekommt Nicky Adler den Vorzug. Da steht es bereits 1:1. Nachdem Tobias Nickenig den Zweimeter-Mann Stefan Maierhof kurz vor der Strafraumgrenze zu Fall bringt, nutzt Ivica Grlić den Freistoß zur Führung (23.). Nur ein Handelfmeter fünf Minuten später, den Matthias Heidrich sicher verwandelt, hält den VfL im Spiel.

Ab der 65. Minute brechen in Osnabrück alle Hoffnungen zusammen. Julian Koch köpft nach einer Ecke völlig unbedrängt zur Duisburger Führung. „Hinten standen wir anscheinend nicht so gut“, kommentiert das Abwehrchef und Kapitän Angelo Barletta. „Desolat“ wäre jedoch das bessere Wort gewesen. Bei den Offensivkräften Björn Lindemann und Kotuljac läuft dann gar nichts mehr. Auch Adler kann nur wenige Akzente setzen.

In der 68. Minute kommt mit Schmidt ein dritter Stürmer auf den Platz. Dennoch ist Duisburg näher am 3:1 als der VfL am Ausgleich. „Im Prinzip war die zweite Halbzeit eine Lehrstunde des MSV in Sachen Cleverness“, sagt Baumann. Und so nutzt Filip Trojan einen Konter in der Nachspielzeit zum 3:1-Endstand. „Wenn wir so spielen wie in der zweiten Halbzeit, werden wir nicht viele Punkte holen“, sagt Baumann schließlich. Hoffnung ade? HEIKO OSTENDORF