Milchpreise gestiegen

NAHRUNG Agrarrohstoffe werden teurer

BERLIN apn/rtr | Der deutsche Milchmarkt ist aus Sicht des Bauernverbandes aus der Krise. Für einen Liter Milch zahlten die Molkereien derzeit rund 30 Cent, während es vor einem Jahr noch 22 Cent waren, teilte die Bauernvertreter am Freitag in Berlin mit.

Die Nachfrage nach Milchprodukten habe sich erfreulich stabil bis sogar positiv entwickelt. Im Juni und Juli sei der Absatz von Milch, Milchgetränken und Joghurt um etwa 15 Prozent gestiegen. Bei Butter hingegen, deren Preis in den beiden Monaten jeweils deutlich zulegte, sei die Nachfrage gefallen.

Die steigenden Milchpreise folgen allgemein steigenden Preisen bei Agrarrohstoffen an den Börsen. So trieben Spekulationen über steigende russische Weizenimporte den Preis für das Getreide am Donnerstag wieder in die Höhe. An der Euronext in Paris verteuerte sich der Terminkontrakt zur Lieferung von einer Tonne Weizen im November um 1,3 Prozent auf 208 Euro. Der September-Kontrakt für US-Weizen stieg in Chicago um 2,7 Prozent auf 6,7350 Dollar je Scheffel.

Börse spekuliert über russische Agrarimporte

Ausgelöst wurden die Spekulationen durch Berichte über die Folgen der Dürre in Russland. In diesem Jahr werde sich der Einfuhrbedarf Russlands auf 1,5 bis 2,2 Millionen Tonnen Weizen erhöhen, schätzten etwa die Experten des Instituts für Landwirtschaftliche Marktstudien (IKAR) in Moskau. Die Wirtschaftszeitung Wedomosti berichtete sogar von mindestens fünf Millionen Tonnen. Russland ist in Jahren mit normalen Ernten der weltweit drittgrößte Weizen-Exporteur. Im Fahrwasser des Weizens stiegen die Preise für Mais und Sojabohnen in den USA um jeweils 0,4 Prozent auf 4,35 beziehungsweise 10,35 Dollar je Scheffel. Hier bremse die Aussicht auf eine US-Rekordernte einen weiteren Anstieg, sagten Börsianer.