WEGEN RECHTSSTREIT VOR EU-GERICHT: Robbenfelle kommen trotz Verbot weiter in EU

BRÜSSEL | Robbenfelle bestimmter Anbieter können ungeachtet des seit gestern geltenden Einfuhrverbots zunächst weiter in die EU gelangen. Grund für diese überraschende Wende ist ein Rechtsstreit vor dem EU-Gericht in Luxemburg. Wie lange das Verbot ausgesetzt bleibt, war gestern in Brüssel nicht absehbar. Der Präsident des EU-Gerichts Erster Instanz, Marc Jaeger, bremste auf Antrag von 16 Klägern in letzter Minute die Anwendung der neuen Vorschrift, nach der grundsätzlich keine Robbenprodukte mehr auf den Markt gebracht werden dürfen. Laut EU-Gesetz dürfen keine Robbenprodukte mehr in Europa auf den Markt gebracht werden, es sei denn, sie stammen von den Inuit, die keine kommerzielle Robbenjagd betreiben. Schätzungsweise werden jährlich etwa 900.000 Robben getötet – häufig wird ihnen der Schädel eingeschlagen. (dpa)