… DIE CDU?
: Für Bundis kämpfen

Die CDU hat sich einer diskriminierten Minderheit angenommen: des Wehrdienstleistenden. Will der nach seinem Dienst an der Waffe Hauswirtschafter, Erzieher oder etwa Ingenieur werden und bewirbt sich dafür an einer Fachhochschule, wird er gegenüber dem Kriegsdienstverweigerer benachteiligt. Denn wer an einer Fachhochschule studieren will, braucht ein Fachabitur. Das hat in der Tasche, wer nachweisen kann, mindestens zwölf Jahre lang eine Schule besucht und zudem ein Vollzeitpraktikum absolviert zu haben. Für den praktischen Pflichtteil kann sich der Verweigerer seine Zivi-Zeit anrechnen lassen, der Bundi seinen Dienst fürs Vaterland aber nicht.

Für die getreuen Ableister des Militärdienstes ist deshalb nun die CDU-Abgeordnete Cornelia Seibeld in die Bresche gesprungen und hat sich bei der Senatsverwaltung für Bildung in Form einer kleinen Anfrage nach den Gründen für diese Ungleichbehandlung erkundigt. In der Antwort heißt es, der Zivildienst sei eindeutig einer Fachrichtung der Fachhochschulen zuzuordnen – nämlich dem Bereich Gesundheit und Soziales. Und eine solche Analogie gibt es bei Wehrdiensttätigkeiten leider nicht.

Soldatentugenden sind demnach an heutigen Fachhochschulen nicht gefragt. Dabei kann etwa das Gehorchen auf Trillerpfeifen für angehende Beamte in verschlafenen Verwaltungen durchaus von Nutzen sein. Im Kriechen und Feldrobben Geübte wären vielleicht besonders befähigt für ein Studium der Agrarwirtschaft, und auch die Handhabung von Waffen könnte sicher für manch einen Hauswirtschafter im Kampf gegen Ratten und giftresistentes Ungeziefer von Vorteil sein. KAF FOTO: AP