„Mal richtig abschalten“

Sonnenbad Atomkraftgegner machen sich’s gemütlich – Protest gegen schwarz-gelbe Pläne

■ lädt gemeinsam mit dem Online-Aktionsnetzwerk Campact zum Abschalten ein.

taz: Herr Meyer, mit welchem Equipment marschieren Sie heute in die Stadt?

Mit Campingutensilien, Hängematten, Schlauchbooten, Sonnenschirmen, Liegestühlen, Luftmatratzen. Alles, was sich auftreiben lässt.

Was haben Sie vor?

Wir wollen mal richtig abschalten – und damit im übertragenen Sinne die Bremer Bundestagsabgeordneten auffordern, AKW abzuschalten und sich gegen die geplanten Laufzeitverlängerungen einzusetzen.

Die Regierung schickt sich an, die Betriebsgenehmigungen der AKW zu verlängern, die Stromkonzerne trommeln den Marsch dazu, und die AtomkraftgegnerInnen dösen in der Sonne – ist das nicht ein bisschen schwach?

Das ist ja nur eine Aktion von vielen. Am 18. 9. gibt es eine große Anti-Atom-Demo in Berlin mit Umzingelung des Regierungsviertels. Am Donnerstag begleiten wir Bundeskanzlerin Merkel zum AKW Lingen. Und auch heute liegen wir nicht nur in der Sonne. Warten Sie’s ab!

Der Bremer CDU-Chef Thomas Röwekamp hat gerade noch für eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten um bis zu zehn Jahre plädiert. Sehen Sie eine Chance, dass unter Schwarz-Gelb tatsächlich AKW vom Netz gehen?

Auf jeden Fall. Gerade die ältesten Meiler stehen eh überwiegend still wegen Störfällen und Ausbesserungsarbeiten. Und der Protest gegen Atomkraft wächst.

Sie hoffen also auf rege Beteiligung beim Sonnenbad heute?

Klar. Jeder kann mitmachen. Und die Wettervorhersage ist gut. INTERVIEW: SIM

Sa, 12.30h, Hanseatenhof. Badetuch etc. nicht vergessen.