Geld für Gedenken

HOLOCAUST Bremen unterstützt eine Gedenkstätte bei Minsk, wo Bremer Juden ermordet wurden

Bremen hat finanzielle Hilfen in Höhe von 25.000 Euro zugesagt

Im weißrussischen Maly Trostinez soll eine Gedenkstätte für die dort ermordeten Opfer des Nationalsozialismus entstehen. Neben anderen deutschen Städten hat Bremen dafür 25.000 Euro zugesagt. Insgesamt werden 500.000 Euro gebraucht, die Hälfte des Geldes ist gesammelt.

Über 440 Jüdinnen und Juden aus Bremen wurden am 18. November 1941 in das Minsker Ghetto deportiert. Ihr genaues Schicksal ist oft nicht mehr zu rekonstruieren. So ist auf den Stolpersteinen, die an sie erinnern, der Todesort Minsk angegeben. Auch wenn sie für ihre Ermordung ins nahe gelegene Maly Trostinez gebracht wurden.

Als „echten Schreckensort“ bezeichnete die Historikerin Petra Rentrop das Dorf in ihrem Vortrag, mit dem sie am Dienstag in der Landeszentrale für politische Bildung an die Geschichte dieser Vernichtungsstätte erinnerte. Der Vortrag war der Auftakt einer Veranstaltungsreihe zu Gedenken an die NS-Opfer. In der ehemaligen Kolchose fanden, so Rentrop, die Nazis, was sie suchten: Einen abgeschiedenen, aber mit der Bahn erreichbaren Ort. Als Vernichtungsstätte diente eine schwer einsehbare Lichtung im nahen Wald von Blagowschtschina, wo Jüdinnen und Juden systematisch ermordet wurden. Damit stehe Maly Trostinez für den Übergang zur industriellen Massenvernichtung, so Rentrop.

DIERCK WITTENBERG