DAS ENTSCHEIDENDE DETAIL

Warnhinweise gibt es heute auf (fast) jeder Packung, vom beliebten „Nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet“ oder „Kann Spuren von Nüssen enthalten“ bis zum Klassiker „Katzen nicht in der Mikrowelle trocknen“. Nur das, was die Medien gern mal als Mogelpackung unter dem pompösen Sammeltitel „recherchierter, fundierter Top-Journalismus“ anbieten, kommt völlig warnlos daher.

Der britische Blogger Tom Scott sorgt vor: Er hat eine hübsche Reihe leicht verständlicher Warnhinweise entwickelt, die er auf Zeitungen klebt, Piktogramme inklusive. „WARNUNG: Dieser Artikel beruht auf einem anonymen, nicht überprüften Hinweis“ heißt es da (siehe unten). Oder: „VORSICHT: Dieser Artikel ist in Wirklichkeit nur eine abgeschriebene Pressemitteilung“. Auch die beliebte Informationsquelle Wikipedia bekommt ihr Fett weg („WARNUNG: Artikel enthält nicht gegenrecherchierte Inhalte aus Wikipedia“, ganz unten). Auch an Interviews ist gedacht: „VORSICHT: Damit der Gesprächspartner auch künftig noch zur Verfügung steht, wurden wichtige Fragen erst gar nicht gestellt“. Am schönsten ist Scotts Label: „WARNUNG: Journalist hat keine Ahnung vom Thema, über das er schreibt“.

Scott klebt seine Warnschildchen auf Zeitungen, die in der Londoner U-Bahn liegen bleiben. Das Beispiel ist aber auch bus-, S- und und straßenbahntauglich. Eine Übersetzung gibt’s auch schon – bislang allerdings nur auf Portugiesisch.

Tom Scott’s englische Originallabel im Internet zum Ausdrucken unter www.tomscott.com/warnings/warnings.pdf