10 Prozent mehr sind 10 Prozent weniger

Die Tarifunion des Deutschen Beamtenbundes, Ver.di und die Kommunalen Arbeitgeberverbände haben sich auf Eckpunkte eines Tarifvertrages für die Angestellten der Kommunen geeinigt. Dieser sieht Extraregelungen für Ärzte an kommunalen Krankenhäusern vor.

Danach verdienen sie für eine 40-Stunden-Woche durchschnittlich 10 Prozent mehr, als sie nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst vom September 2005 bekommen hätten. Eine Berufsanfängerin verbessert sich von 3.060 Euro auf 3.400 Euro, Fachärzte erhalten, nach Dienstjahren gestaffelt, 4.300 bis 5.600 Euro. Oberärzte erhalten eine Zulage von 500 bis 750 Euro. Mediziner im Osten verdienen 4,5 Prozent weniger. Die Bereitschaftsdienste werden je nach Arbeitsanfall zu 60 bis 90 Prozent vergütet.

Der Marburger Bund (MB) lehnt den Abschluss ab. Im Vergleich zum Bundesangestelltentarif (BAT), der bis 2005 galt, verdienen Ärzte heute rund 20 Prozent weniger. So bekam eine 29-jährige Berufsanfängerin nach BAT 3.539 Euro, 140 Euro mehr als aktuell vorgesehen. „Der BAT ist der letzte mit uns abgeschlossene Tarifvertrag“, macht Armin Ehl, MB-Hauptgeschäftsführer, die Position der Ärzte deutlich. Von diesem Tableau aus will der MB verhandeln. „Ver.di betreibt eine ideologisch bedingte Umverteilung von oben nach unten.“ ALE