„Schritt für Schritt“

Handicap International zeigt Minen-Entschärfung

■ ist Theaterwissenschaftlerin und gründete 1998 den deutschen Zweig des Vereins Handicap International, der sich für Minenopfer einsetzt.  Foto: privat

taz: Frau Fischer, wie läuft die Entminungs-Aktion ab?

Eva Maria Fischer: Es gibt ein künstliches Minenfeld, auf dem unser Experte Kevin Bryant eine Entminung zeigen wird. Schritt für Schritt, vom Finden bis zur Entschärfung. Wir legen außerdem einen Brief aus, den die Besucher unterschreiben können. Darin fordern wir die Regierung auf, mehr für die Entminung und die Opfer zu tun.

Werden auch Minenopfer selbst vor Ort sein?

Ja, unser Experte selbst wurde beim Räumen im Libanon verletzt und trägt nun eine Beinprothese.

Muss denn immer manuell geräumt werden?

Wenn die Fläche sehr eben ist, geht das mit Maschinen. In vielen Gebieten muss man aber selbst ran.

Welche Regionen sind am schwersten davon betroffen?

In Südostasien wurden viele Streubomben benutzt. Aber auch Bosnien ist schwer vermint.

Was ist der Unterschied zwischen Minen und Streubomben?

Minen sind versteckt und werden vom Opfer selbst ausgelöst. Streubomben sind ja Behälter, die mit Munition gefüllt sind. Darunter gibt es viele Blindgänger. Die explodieren erst Wochen oder Jahre nach dem Abwurf.

Sind diese Waffen nicht verboten?

Minen schon seit 1997. In Deutschland ist das Gesetz gegen Streubomben erst jetzt im August in Kraft getreten. Das begrüßen wir mit unserer Aktion. INTERVIEW: DEB

13 bis 17 Uhr auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz