24. Oldenburger Töpfermarkt

Am nächsten Wochenende, dem 4. und 5. August, wird der Schlossplatz von Oldenburg (in Oldenburg) wieder zu einer ersten Adresse in Sachen Keramik. Unter Leitung der Werkschule Oldenburg ist aus dem Töpfermarkt ein internationaler Treffpunkt geworden; die Jury berief diesmal 108 Aussteller aus sieben Ländern. Auf gute Mischung wird Wert gelegt: Neben traditionellem Kunsthandwerk (vom salzglasierten Krug bis zur tönernen Bruthilfe für Fledermäuse) liegt ein besonderer Schwerpunkt des Marktes auf der Studiokeramik. Einige Beispiele junger großer Namen:

Martin Schlotz aus Laudert pflegt eine Leidenschaft für das gedrehte Gefäß, wobei konische Bewegungen und Gegenbewegungen in starker Spannung zueinander stehen. Steinzeugtone werden zu klaren Gefäßen mit satten Glasuren und großartigen Nutzeigenschaften verarbeitet, seine Porzellane sind häufig in gedeckter Farbigkeit eingefärbt und zeigen im Vergleich strenge, fast technisch anmutende Formen. (www.schlotz.de)

Michael Cleff aus Hattingen ist berühmt für seine rätselhaften Plastiken. Fast hermetisch zeigen sie sich, wären da nicht diese merkwürdigen Schlitze und Löcher, die ein Innen zumindest denkbar machen. Das Volumen als Geheimnis. Sind es Modelle geträumter Häuser? In Oldenburg jedoch zeigt er vor allem schwere Schalen mit eigenwilliger Tektonik und feinen Oberflächen, die die tastende Hand kaum mehr loslassen möchte. (www.michael-cleff.de)

Kaja Witt und Thomas Hirschler aus Berlin arbeiten schwerpunktmäßig an Kleinserien zwischen Kunst und Design. Während Kaja Witt mit ihren „anatomisch“ geformten Gefäßen (etwa busenförmigen Trinkschalen) für Furore sorgte, widmet sich Thomas Hirschler derzeit vor allem Installationen – auch im wörtlichen Sinne, wie seine aktuellen (Wasch-?) Becken belegen. (www.ceramics-berlin.de)

Ute Großmann aus Dresden steht für die Rückkehr der Farbe in die Keramik. Für ihre verspielten und farblich äußerst nuancenreichen Vasen-Skulpturen in Raku-Technik erhielt sie in Oldenburg 2005 den Publikumspreis für den besten Stand (mehr über sie im aktuellen Heft der „Neuen Keramik“, www.neue-keramik.de). RKR