Alarmstufe Rot im Süden Pakistans

ÜBERSCHWEMMUNGEN Die Flutkatastrophe erreicht nun auch den Norden Indiens. Bereits 90 Menschen getötet

SUKKUR/SRINAGAR rtr/afp | In Pakistan haben die Überflutungen den Süden des Landes erreicht. Mehr als eine halbe Million Menschen wurden bis Freitag in Sicherheit gebracht. Nördliche Teile der Provinz Sindh, in der sich auch die Wirtschaftsmetropole Karatschi befindet, standen bereits unter Wasser. Anhaltende Monsunregen gefährdeten mindestens elf Verwaltungsbezirke von Sindh, teilte das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der UN mit.

Der pakistanische Wetterdienst rief am Freitag Alarmstufe Rot für Sindh aus. Dort drohten innerhalb der nächsten zwei Tage „schwerste Überflutungen“. Vor allem entlang des Flusses Indus seien hunderte Dörfer in Gefahr. Der anhaltend heftige Regen erschwere den Helfern die Arbeit zusätzlich.

Bei den schwersten Überflutungen in Pakistan seit 80 Jahren sind in den vergangenen Tagen mehr als 1.600 Menschen ums Leben gekommen. Die pakistanischen Behörden bemühten sich verzweifelt, Hilfsgüter in die Gebiete im Norden des Landes zu bringen, wo die Fluten schwere Schäden angerichtet haben. Das pakistanische Militär übernahm die Evakuierung überfluteter Dörfer mit Hubschraubern, da die staatlichen Behörden überfordert waren.

Nach Pakistan hat die Flutkatastrophe nun auch das benachbarte Indien erreicht. Bei Überschwemmungen infolge heftigen Regens wurden in der bei Touristen beliebten Himalaya-Region Ladakh im Norden des Landes rund 90 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Am schwersten betroffen war Leh, die größte Stadt von Ladakh. Der Tourismusminister der Region, Nawang Rigzin Jora, bezeichnete die Lage als katastrophal. Die Schäden seien „beispiellos“, viele Gebiete seien von der Umwelt abgeschnitten. Dutzende Menschen würden noch vermisst. Sämtliche Kommunikationsverbindungen seien gekappt und die Verbindungsstraße in die Städte Srinagar und Manali blockiert.