Weniger Dreck

KLINIKKEIME Die Hygiene in Arztpraxen und Kliniken hat sich verbessert, sagt die Gesundheitsbehörde

In Hamburger Krankenhäusern und Arztpraxen sind im vergangenen Jahr 181 Mängel bei der Hygiene festgestellt worden. Das geht aus einer 2009 abgeschlossenen stichprobenartigen Kontrolle durch die Gesundheitsbehörde hervor. Allerdings habe sich die Situation im Vergleich zu früher verbessert, heißt es in der Antwort des Senats auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Thomas Böwer.

Demnach bezogen sich drei Viertel der Verstöße auf mangelhafte Dokumentation. Nur in vier Fällen ging es um Mängel durch ein nicht geeignetes Arbeitsverfahren, beispielsweise durch den Einsatz eines veralteten Sterilisationsgerätes.

Die Ärztekammer Hamburg ist zufrieden mit den veröffentlichten Ergebnissen. „Wer sich die Zahlen genau anguckt, sieht, dass sie eindrucksvoll belegen, wie erfolgreich unsere Bemühungen waren. In nur zwei Jahren ist es gelungen, ein gemeinsam erkanntes Problem weitgehend zu lösen“, sagte Ärztekammerpräsident Frank Ulrich Montgomery am Freitag.

Hintergrund sind Kontrollen der Gesundheitsbehörde im Jahr 2005, um die Umsetzung einer Richtlinie zur Aufbereitung von Medizinprodukten wie Instrumenten und Apparaten zu überprüfen. Laut Senat hatte die Überprüfung in den Kliniken lediglich formale Mängel gezeigt, in den Arztpraxen hingegen „weniger zufriedenstellende Ergebnisse“. Deshalb initiierte die Behörde zusammen mit der Ärztekammer mehrere Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte und medizinisches Fachpersonal.

Der SPD-Abgeordnete Böwer will sich mit den vorgelegten Zahlen jedoch nicht zufriedengeben. Zwar bezeichnet der Senat die Qualifikation des medizinischen Personals als derzeit ausreichend. Trotzdem wolle Böwer der Bürgerschaft empfehlen, sich mit dem Thema Hygiene in Kliniken und Praxen zu befassen, sagte er der Welt. UG