heute in bremen
: Technofreie City?

Heute entscheidet die Baubehörde über die Zukunft der Vision Parade

taz: Ist das Bremer Musikfest, wie von der Baubehörde angenommen, durch Ihre Parade in Gefahr?

Kolja Beckmann, Veranstalter der Vision Parade: Die Annahme, dass Raver die Besucher des Festes stören könnten, ist diskriminierend. Alle unsere Paraden sind friedlich verlaufen. Da passiert auf jedem Volksfest mehr. Außerdem finden die Veranstaltungen des Musikfestes in geschlossenen Räumen statt. Es ist absurd, zu glauben, dass Techno-Fans dort Ärger machen könnten.

Ihnen wurde eine Ausweichroute angeboten. Was ist daran so schlecht?

Unsere Parade gehört in die Innenstadt. Ein Marsch durch den Industriehafen würde den ganzen Charakter der Veranstaltung zerstören, weil sich die Jugendlichen schließlich in der Stadt präsentieren wollen. Das hätte einen massiven Besuchereinbruch zur Folge, Sponsoren und Gastronomen würden sich zurückziehen.

Warum können Sie die Vision Parade nicht verlegen?

Wir haben unseren Erstantrag für die Veranstaltung bereits am 8. Dezember 2005 eingereicht – für den 29. Juli 2006. Da haben wir schon zugunsten der „Haake-Beck Badeinselregatta“ zurückgezogen. Es ist jetzt einfach zu kurzfristig. Man kann eine Veranstaltung mit bis zu 50.000 Besuchern nicht fünf oder sechs Wochen vorher verschieben.

Was machen Sie, wenn die Behörde die heute ablaufende Frist ihres Anwalts verstreichen lässt – ohne ihre Route zu genehmigen?

Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig als Rechtsmittel einzulegen.

Fragen: Thorsten Steer