„Die Fassade bröckelt“

Premiere des Theaterlabels „Urlaub am Attersee“

■ arbeitet seit dem Abitur am Theater. Heute ist sie Regisseurin mit eigenem Label Foto: Thomas Morgner

taz: Frau Hauttmann, worum geht es in dem Stück „Man muss dankbar sein“?

Marianne Hauttmann: Es spielt in Hamburg, Deutschland ist mittlerweile ein Billiglohnland. Liesl, Hanni und Kathi sind Näherinnen in einer Fabrik und zeigen Vertretern internationaler Komitees ihren Arbeitsplatz. Sie tun so, als sei alles in Ordnung, doch die Fassade bröckelt.

Muss Theater zwangsläufig sozialkritisch sein?

Ich finde es immer schön, wenn Stücke politisch sind. Aber ich erfreue mich vor allem an der Sprache.

Ist das auch bei diesem Stück der Fall?

Ja, schon. Der Autor Volker Schmidt hat eine Leichtigkeit und bringt den Stoff mit einem Augenzwinkern rüber. Er hält die Spannung und nimmt keine Antworten vorweg.

Wie haben Sie sich auf die Aufführung vorbereitet?

Zunächst einmal haben wir uns mit den Nähbedingungen, etwa in China, beschäftigt und dazu auch Dokumentationen angesehen. Und natürlich haben wir geprobt, viereinhalb Wochen lang.

Woher kommt der Name ihrer Produktionsfirma „Urlaub am Attersee“?

Ich bin Deutsch-Österreicherin und wollte einen ausgefallenen Namen. Als Kind war ich im Urlaub immer am Attersee, da hat sich das dann angeboten.

Ist das Ihre erste Aufführung?

Nein, im letzten Jahr habe ich den Roman „Das Wetter vor 15 Jahren“ auf die Bühne gebracht. Das ist nun meine zweite Produktion. INTERVIEW: DEB

Premiere: 20 Uhr, Monsun Theater