315 Millionen für Zentralafrika

AU-FRIEDENSMISSION Die Afrikanische Union sagt weitere millionenschwere Hilfe für ihre Einsatztruppe in der Zentralafrikanischen Republik zu. Ob das reicht?

ADDIS ABEBA afp/taz | Die afrikanischen Staaten haben zur Unterstützung ihrer Eingreiftruppe Misca in der Zentralafrikanischen Republik 315 Millionen Dollar (223 Millionen Euro) zugesagt. Diese Summe gaben die Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union (AU) bei einer Geberkonferenz für afrikanische Krisenstaaten am Samstag in Addis Abeba bekannt. 132 Millionen Dollar davon sind neue Zusagen. Damit blieben die AU-Staaten hinter dem Bedarf für die Misca zurück, der laut AU-Vertretern bei 410 Millionen Dollar jährlich liegt.

Die Eingreiftruppe Misca mit derzeit 5.500 Soldaten ist neben französischen Truppen zur Befriedung des Landes im Einsatz. Frankreich hat bereits mehr als 1.600 Soldaten in seine ehemalige Kolonie entsandt, die EU will rund 500 Soldaten entsenden. Die Vereinten Nationen schätzen, dass 10.000 Soldaten nötig wären.

Die Unruhen gehen unterdessen weiter. Im März 2013 hatte das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Séléka die Macht übernommen. Der Putsch stürzte das Land in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen, bei denen in den vergangenen Wochen über 1.000 Menschen getötet wurden. Seit die muslimische Rebellenkoalition Séléka durch französische Truppen weitgehend zerschlagen ist, sind vor allem die Muslime des mehrheitlich christlichen Landes von Massakern und Massenvertreibungen betroffen.

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