An der HU hat man Angst vor einem Stellenabbau

UNIVERSITÄT Sparmaßnahmen bedrohen den Mittelbau an der Humboldt-Universität

Nachdem die Leitung der Humboldt-Universität (HU) Sparmaßnahmen angekündigt hat, fürchten zahlreiche Mitarbeiter um ihre Jobs – und die Studierenden um die künftige Lehre. Die Vizepräsidentin der Universität Marina Frost hatte Mitte Januar die Fakultäten über die neue Personalmittelplanung bis 2017 informiert. Entgegen vorherigen Zusagen der Universitätsleitung soll es nun doch zu einem Stellenabbau im Mittelbau kommen.

Ein Großteil der wissenschaftlichen Mitarbeiter arbeitet auf befristeten Stellen, diese sollen bei Auslaufen nicht verlängert werden. Der Personalrat äußerte dem Tagesspiegel die Befürchtung, bis zu einem Drittel der 1.000 durch die Uni finanzierten Stellen könnten betroffen sein. Das hätte nicht nur für die Betroffenen Auswirkungen, sondern auch für den laufenden Betrieb der Universität – die wissenschaftlichen Mitarbeiter organisieren den größten Teil der Seminare und Vorlesungen für Studierende.

Laut Larissa Kinzig, Vertreterin der wissenschaftlichen Mitarbeiter im akademischen Senat, liegen derzeit keine genauen Daten vor, wie viel Geld der HU fehle und was das für künftige Stellenbesetzungen bedeute. In einer Eilsitzung des Senats am 11. Februar soll dies geklärt werden. Derzeit befinde sich das Präsidium in Gesprächen mit Instituten und Fakultäten. „Damit das nicht wieder passieren kann, brauchen wir dringend eine grundsätzliche Regelung für eine verlängerte Befristung auf sechs Jahre in allen Fakultäten“, fordert Kinzig.

Die HU hat im vergangenen Jahr ein Haushaltsdefizit erwirtschaft. Der Doppelhaushalt für 2014/2015 war im Dezember erst beschlossen worden, nachdem HU-Präsident Jan-Hendrik Olbertz gedroht hatte, zurückzutreten.

Vertreter des Mittelbaus hatten den Haushalt zunächst abgelehnt, sie fürchteten, es werde zu Stellensperrungen kommen.

JULIANE SCHUMACHER