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: Verborgene Talente. Noch

Schatzsucher, Feuerschlucker, Fitnesstrainerinnen: Welche Überraschungen das Fernsehen noch für uns bereithält.

Schnell, schnell, die heißesten TV-Trends für den Herbst, bevor sie uns jemand wegschnappt! Stellen Sie sich vor: eine Schatzsuche. Es gibt zehn Teams, fünf davon werden nach Alaska geschickt, fünf nach Maui. Dort angekommen, müssen die Teilnehmer Rätsel lösen, die kleine Mutproben zur Folge haben und ein bisschen sportlichen Ehrgeiz voraussetzen. Welcher Schatz gefunden werden soll, ist letztlich egal. Hauptsache, die Kandidaten sind vorher passgenau ausgesucht worden: die besonders Klugen, die ihre Gruppe durch jede Denkaufgabe lotsen, aber beim Sport versagen; die Ängstlichen, die auf dem Weg zur nächsten Station aus dem Auto kotzen; und dralle Blondinen, die die ganze Zeit im Bikini herumhüpfen (im Alaskateam leider nicht möglich). Hört sich an, als hätte jemand „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ mit „Fort Boyard“ gekreuzt? Mag sein. Kommt aber trotzdem.

Der nächste Höhepunkt: eine Talentshow! Aber eine, in der man nicht nur singen muss und sich für ein paar Wochen in eine Mitbewerberin verlieben, sondern auch jonglieren, Feuer schlucken, zaubern und strippen. Jede Woche treten andere Irre auf, weil es immer noch genug Menschen gibt, die bloß darauf warten, sich einmal in ihrem Leben im Fernsehen blamieren zu dürfen. Rappende Großmütter und Grundschüler, die versaute Witze erzählen, sind herzlich willkommen. Nachher wird eine Jury die Aufführungen bewerten. Wer es nicht mehr aushält, kann auf einen Buzzer hauen und den Kandidaten mitten in der Performance aus dem Studio werfen lassen. Und bitte kein Gemecker, das sei ja wie bei „Star Search“ und der „Gong Show“.

Dazu kommen massig Reality-Shows. Eine geht so: Süße Work-out-Trainerin ärgert sich in einem 400-Euro-die-Stunde-Fitnesscenter mit neureichen Muskelmachern herum und hat Stress mit ihrer eifersüchtigen Freundin. Außerdem: Vier Frauen, die bisher zu viel Zeit in ihre Karriere investiert haben, bekommen beigebracht, wie man sich einen Mann angelt, um doch noch anerkannte Mitglieder der Gesellschaft zu werden. (Augenkontakt! Nicht gleich beim ersten Date über Sex reden!)

Was meinen Sie? Das finden Sie alles gar nicht in der Programmzeitschrift? Geht auch gar nicht. Schließlich sind „Treasure Hunters“, „America’s Got Talent“, „Work Out“ und „How to Get the Guy“ gerade erst in den USA angelaufen. Und ein Jährchen brauchen die Leute vom Fernsehen hier schon, um sich deutsche Titel für ihre Kopien der trüben Originalideen zu überlegen. Im Herbst 2007 ist es dann so weit. Versprochen. PEER SCHADER