Kämpfe in Somalia weiten sich aus

BÜRGERKRIEG Islamisten erstmals auch im bislang friedlichen Norden aktiv. Schwere Kämpfe in Mogadischu

BERLIN taz | Der Krieg der islamistischen Shabaab-Rebellen in Somalia dehnt sich aus. Die Regierung der halbautonomen Region Puntland im Nordosten des Landes meldete am Montag, sie habe bei Kämpfen 40 Kilometer außerhalb der Hauptstadt Bosasso 10 Mitglieder einer „terroristischen Gruppe“ getötet. „Puntland wird von lokalen und ausländischen militanten Islamisten angegriffen“, erklärte Puntlands Präsident Abdirahman Mohamed Farole. Seine Streitkräfte jagten außerdem in den Galgalabergen eine weitere bewaffnete Gruppe unter Führung des von den USA gesuchten Sheikh Mohamed Said Atom. Puntlands Volk sei aufgerufen, „den Staat gegen die Invasoren zu verteidigen“. Mehr als 500 Verdächtige wurden festgenommen und nach Südsomalia ausgewiesen.

Bislang kontrollieren die islamistischen Milizen al-Shabaab und Hisbul Islam lediglich große Gebiete der Südhälfte Somalias, in der es keine stabile Regierung gibt. Die dort offiziell amtierende Übergangsregierung unter Schutz einer Friedenstruppe der Afrikanischen Union (Amisom) kontrolliert lediglich Teile der Hauptstadt Mogadischu. Bei Amisom-Offensiven gegen die Islamisten in der Stadt sind nach ugandischen Berichten in den vergangenen Tagen über 50 Rebellen getötet worden. Die lokalen Behörden sprachen allein am Montag von 19 Toten. D.J.