„Ich bin ein Cineast“

Zwei Jahre Originalfassungen im Streit’s-Kino

■ arbeitet seit 2003 im „Streit’s“. Nach Jahren in Gastronomie und Presseabteilung ist der Kaufmann heute Leiter. Foto: privat

taz: Herr Rohweder, was wird heute in Ihrem Haus gefeiert?

Gary Rohweder: Seit zwei Jahren laufen bei uns nur Originalfassungen. Wir zeigen heute „Inception“ als Preview für Freunde und Wegbegleiter.

Das Streit’s gibt es ja schon viel länger. Warum die Umstellung?

Nach der Schließung des Grindel-Kinos wollten wir dessen Tradition fortführen und haben uns neu ausgerichtet.

Auch eine Gelegenheit, sich von der Konkurrenz abzuheben?

Wenn Sie so wollen, ja. Es hat unserem Haus sehr gutgetan.

Hat das Kino an sich noch Zukunft?

Unbedingt! Menschen, die Filme mögen, verzichten nicht aufs Kino. Das Interesse ist groß.

Wer ist denn Ihre Zielgruppe?

Zunächst mal sind das Filminteressierte. Viele Studenten sind darunter, das war früher anders. Und es kommen Touristen und englischsprachige Hamburger.

Sie sind seit zwei Wochen Theaterleiter. Suchen Sie die Filme nun selbst aus?

Nein, das geht nicht. Wir sind ein Tochterunternehmen der Kette Cinestar, wir müssen gewisse Themen bedienen. Aber ich nehme aktiven Einfluss auf die Auswahl.

Wie sieht der aus?

Ich schlage auch mal kleinere Produktionen vor. Neulich etwa „Moon“ von Duncan Jones.

Aber ein Programmkino im eigentlichen Sinne sind Sie nicht.

Nein, aber trotzdem: Ich bin durch und durch Cineast. Auch Blockbuster können Kunstfilme sein. INTERVIEW: DEB

Jubiläumsabend mit Preview von „Inception“: 19.30 Uhr, Streit’s Kino, Jungfernstieg 38