Minister über Fall Pretzien irritiert

BERLIN taz ■ Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann hat sich „heftig irritiert“ gezeigt über die neusten Verquickungen im Fall Pretzien. „Das ist einfach alles haarsträubend“, zitiert die Mitteldeutsche Zeitung den SPD-Politiker. Zuvor war bekannt geworden: In dem 900-Einwohner-Dorf, wo Neonazis vor den Augen der Dorfgemeinschaft das „Tagebuch der Anne Frank“ schändeten, leben neben Hövelmanns Amtsvorgänger im Innenministerium gleich sechs Mitarbeiter des Verfassungsschutzes. Einer von ihnen sitzt sogar für die CDU im Gemeinderat. Dennoch tauchte das Treiben der Rechtsradikalen in Pretzien seit Jahren nicht mehr im Verfassungsschutzbericht auf. Hövelmann hat inzwischen eine interne Untersuchung zur Rolle der Sicherheitsbehörden im Fall Pretzien eingeleitet. AGX