Auf dem Wasser Welterbe feiern

KULTUR Vor 20 Jahren ernannte die Unesco die Schlösser- und Gärtenlandschaft zum Welterbe. Die Freude wird allerdings getrübt durch einen Uferstreit

Hunderte Berliner, Brandenburger und Touristen haben am Wochenende den 20. Geburtstag des Unesco-Welterbes in Potsdam gefeiert. Unter dem Motto „Preußisch grün“ lud die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten zu Bootstouren ein, um die Höhepunkte preußischer Architektur und Gartengestaltung vom Wasser aus zu bewundern. Drei Schiffe der Weißen Flotte und Wassertaxis stachen in See. Die Fahrten führten von der Anlegestelle in der Nähe des Hauptbahnhofs über Babelsberg, Sacrow und die Pfaueninsel nach Glienicke.

Das Welterbe-Komitee der Unesco hatte die „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“ im Dezember 1990 auf die Welterbeliste gesetzt. Den Antrag dafür hatte noch die DDR im September 1989 gestellt. Nach dem Fall der Mauer ergänzte die Bundesrepublik diesen Antrag. Die Parklandschaft reicht von Schloss Sanssouci über den Neuen Garten bis zur Pfaueninsel und Glienicke in Berlin. Das Ensemble gilt als Beispiel für herausragende Architektur und Landschaftsgestaltung.

Ärger gibt es indes an dem Welterbe benachbarter Stelle: Der Uferweg entlang dem Griebnitzsee ist seit einem Jahr gesperrt. Villenbesitzer am See beanspruchen die Fläche für sich, die Verhandlungen mit der Stadt Potsdam endeten stets im Streit. Das Ufer direkt gehört dem Bund; sein Verwalter hat die 3,2 Hektar umfassenden Flächen nun zum Verkauf ausgeschrieben. Bisher haben die Anrainer 3 Millionen Euro geboten, das Gebot der Stadt liegt 400.000 Euro darunter. Die Ausschreibung endet am 13. August, dem Tag des Mauerbaus. Potsdam würde gern einen öffentlichen Weg einrichten. (dpa, taz)